Dienstag, 21. Februar 2012
Abschweifung...
zu Beginn eine Abschweifung:

Wenn man über die Katastrophe des Völkermords in Nazideutschland nachdenkt - welches ist das herausstechenste Merkmal im allgemeinen Ursachengewirr?

Meine Antwort hierauf ist klar: Es ist die Schwäche des Menschen; ich denke, man darf auch sagen: Die ich-Schwäche des Menschen. Ich beziehe mich dabei weniger auf das "Schlechte" im Menschen als auf die Schwäche des guten Menschen. Manch einer mag sich durchaus in den Bann des Bösen gezogen lassen haben, doch ich glaube, die Fälle der "Schisshasen" sind in der Überzahl; Menschen, die "Heil Hitler" gerufen haben, weil sie Angst hatten, verprügelt oder gar erschossen zu werden. Man kann es ihnen nicht ungedingt vorwerfen...

Doch was man vorwerfen kann, ist, dass man diesen Mangel nicht angeht. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es einfach nicht, warum nicht der erste und letzte Lehrsatz in den Schulen der Lehrsatz vom Wert der ich-Stärke und des man-selbst-Seins im Menschen ist...
Lieber beschäftigt man sich eifrig mit allerlei Erinnerungssport und dem Vorsatz, dass dies niemals in Vergessenheit geraten wird...
Ich laufe mit einer gewissen Wut durch die Straßen, wenn ich mich der Konditionierung von Erinnerungstafeln ausgesetzt sehe: Erinnerungstafeln so groß, dass man sie ja nicht übersieht. Jetzt sind wir schon wieder ich-schwach; schön brav und artig sind wir; wir tun und denken jetzt alle das "Richtige"...

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle diese Abschweifung beenden. Ich tendiere zu Übertreibungen, wenn ich wütend bin und das Thema ist natürlich heikel. Ich gehe zum nächsten Stadium über: Schade! Schade, sage ich. Ich werde traurig, über diese beschissene Oberflächlichkeit in der Gesellschaft.

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